Gießhübler trafen sich in Mecklenburg-Vorpommern

Tief eim Tole, zwescha Borga, leit mei schiene, liebe Heemt,
griene Wiesa, griene Felder, vo grien Pescha eigeseemt.
Dich mei Staadtla lieb ich innig, weil mei Harze schleet noch worm,
on ich war dich ne vergassa, dich mei Staadtla, kleen on orm!

Dieses Lied trifft das Anliegen, das uns Gießhübler am 8. September 2001 in Lübtheen im Lande Mecklenburg-Vorpommern zu einem Heimattreffen zusammenführte. Zu dem Wiedersehen von Nachbarn, Schulkameraden, Freunden und Verwandten aus Gießhübel im Adlergebirge hatten uns die Heimatfreunde Karl Schmoranz und Manfred Rolletschek eingeladen. Sie hatten alles gut organisiert. Für ihre Initiative gebührt ihnen unser herzlicher Dank!

Ca. 60 Personen waren der Einladung gefolgt. Es waren auch Heimatfreunde aus den anderen Bundesländern gekommen. Viel zu schnell vergingen die Stunden des Zusammenseins, das mit Erzählen, Auffrischen von gemeinsamen Erlebnissen - "Weißt Du noch?" - , vom Austausch über Gesundheit, Wohlergehen und Lebenswege ausgefüllt waren. Es wurde auch der Heimatfreunde in einer Schweigeminute gedacht, die seit dem letzten Treffen vor 2 Jahren verstorben sind.

Unsere Heimatbetreuerin Thea Frank, geb. Schintag, informierte uns über alle aktuellen Angelegenheiten, die mit dem Bewahren des kulturellen Erbes aus unserer Heimat zusammenhängen. Es ist ihr und Helmut Kluger zu verdanken, dass Chroniken, Lebensbilder und vieles andere im Internet und auf einer CD-ROM gespeichert wurden und für jeden abrufbar sind.

Videofilme über unser Staadtla Gießhübel, jetzt Olesnice, zeigte uns Manfred Rolletschek. Er hatte sie während seiner Besuche dort aufgenommen. Sie fanden viel Interesse und ließen Altbekanntes an uns vorüberziehen.

Es wurden aber auch Sorgen, Probleme und Grenzen sichtbar. So ist die schöne Kirche daheim bereits das
2. Jahr eingerüstet. Nach unseren Informationen ist nicht zu erkennen, wann die Arbeiten beendet werden können. Viele Gelder wurden von den Gießhüblern in Deutschland für die Kirche schon gespendet. Die jetzige Gemeinde dort – ein Dutzend Kirchenbesucher – ist allein auch nicht in der Lage, das Werk zu vollenden.

Wir aber kommen nur als Touristen ins Land und haben auch nur entsprechende Rechte. Und was können wir noch tun, die wir bereits im Seniorenstand leben? Ein biblischer Ausspruch besagt: "Wenn der Herr das Haus nicht baut, haben die Bauleute umsonst gebaut." Beten wir als Christen dafür, dass die dortige Kirchengemeinde wächst. Dann wird es dem Haus aus Steinen auch gut gehen.

Für uns war dieses Treffen ein wichtiger Moment, unsere Herkunft und Kultur in unserer Gedankenwelt aufzufrischen. Dafür wäre es wünschenswert, uns auch in Zukunft wieder zu treffen.
 

        Anna Pohl aus ´m Puschdärfla vom Gießhiewel, jetzt Grevesmühlen