Etwas zum Schmunzeln

Bei einem Mann aus Obergießhübel bestellte ein Bauer aus Kaltwasser (eim Preißscha) 2 kleine Schweinchen. Als er sie noch zu Hause hatte, waren sie recht unruhig und machten Krach. Da kam ihm der Gedanke, die Schweinchen betrunken zu machen, damit sie schlafen. Er kochte eine Milchsuppe und gab einen tüchtigen Schuß Rum hinein. Die Schweinchen schliefen nach dem Fressen gleich ein.

Es war inzwischen Nacht geworden. Die Schweinchen kamen in einen großen Sack, eins vorn, eins hinten über die Schulter, und los ging’s über die Grenze, es war ja nicht weit. Bei dem Haus des Bauern angekommen, konnte der Schmuggler in den Stall, er brauchte die Leute nicht erst aufwecken. Das ging alles, ohne Licht zu machen. Im Stall war in der Box schon Stroh, wo sie hineingelegt wurden. Der Mann verschwand wieder stillschweigend.

Als der Bauer am Morgen mit der Frau in den Stall kam, da hörten sie schon, daß die Schweinchen da waren. Eins lief ja herum, doch das zweite lag im Stroh und streckte alle vier Beine von sich. Es schnaufte aber noch. Nach dem Frühstück sagte der Bauer:"Ich schlacht’s, bevor‘s krepiert." Seine Frau sprach:"Ich back‘ ju Bruut, do könna mer‘sch glei‘ uf dam grußa Bleche miet ei‘ a Backufa schiewa, on mir hon a gebackenes Ferkala."

Nach zwei Tagen kam der Schmuggler und wollte das Geld für die Schweinchen abholen. Da erzählten die Bauersleute ihm, was sie gemacht hatten. Der Mann schlug die Hände über dem Kopf zusammen und sagte: "Die Schweinlan wor‘n ju bluß besoaffa! Ees hot halt zuviel von dam Rum gefrassa, deswegernt dauerte dar Rausch länger. Es hätte nee geschlacht‘ wer‘n braucha!" Aber es war halt schon geschehen.
 

R.Sch.(+) aus Gießhübel

Kaltwasser

Ergänzung:
Kaltwasser war ein kleiner Ort mit weit verstreuten Häusern in der Nähe von Gießhübel, aber bereits auf schlesischer Seite. Nach dem Krieg und der Vertreibung der Bewohner verfielen alle Gebäude, nur auf den Grundmauern der ehemaligen Schule (rechts im Bild) entstand aus Ruinen eine Begegnungsstätte mit einem kleinen Museum, in der sich Leute aus aller Welt treffen, siehe http://www.zimnewody.pl/.