Das Kriegerdenkmal

Schulaufsatz von Frieda Hartmann

 

Zu Beginn des schrecklichen Weltkrieges mussten alle Männer und Jünglinge, die zum Wehrdienst fähig waren, einrücken. Viele von ihnen konnten ihre Heimat nicht mehr wiedersehen. Sie fanden ihre Ruhestätte in fremder Erde. Ihnen zu Ehren wurde fast an allen Orten, auch in unserem, ein Kriegerdenkmal errichtet.

Das Kriegerdenkmal wird errichtet

 

Unser Ehrenmal stellt eine Gruppe von zwei kämpfenden und zwei sterbenden Soldaten dar. Diese gehen in Gesellschaft des Todes einen dornigen Weg. Der Sockel ist ein Granitblock und befindet sich auf dem Ringplatz, in der Mitte eines Brunnens. Der vorn kämpfende Soldat ist ein Fahnenträger. Er hält die Fahne krampfhaft in seiner Hand, denn sie ist ihm wohl das Höchste, das er im Kampf besitzt. Man sieht keine Waffe bei ihm, er wird sie vielleicht im Kampfgetümmel verloren haben, oder nicht mehr gebrauchen können, weil sein Ende naht. Der Tod, der sich zu ihm gesellt hat, umklammert den Schaft der Fahne. Der Sterbende hebt das Haupt gegen den Himmel, als wolle er sagen: Ich kann nicht mehr!

Der Kamerad neben ihm ist auch tödlich verletzt. Wahrscheinlich denkt er an seine Familie. Er wollte doch für sie sorgen und nicht den Heldentod erleiden. Deshalb wendet er sein Haupt trotzig ab, um nicht dem Knochenmann sein Untertan zu sein. Doch das hilft alles nichts, der Hauch des Todes ist auch über ihn ergangen und in Kürze wird er von dieser Erde scheiden müssen.


Kriegerdenkmal in Gießhübel (Adlergebirge)

Nun betrachten wir die Seite der kämpfenden Krieger. Der erste ist noch nicht von einer feindlichen Kugel getroffen worden. Er hat den Gurt voller Handgranaten. Er hält eine zum Wurf bereit. Er will die Feinde kampfunfähig machen, genau wie diese seine Kameraden kampfunfähig gemacht haben.

Der zweite kehrt dem Tode den Rücken zu, denn er will nicht unter seine Macht kommen. Er hat seine Fäuste geballt, wohl, weil seine Kameraden jetzt auf ewig Abschied nehmen müssen. So die Darstellung des Kriegerdenkmals in Gießhübel, es soll unseren Nachkommen eine stete Erinnerung an die Blutopfer 1914 -1918 sein.

Ergänzung: das Kriegerdenkmal in Gießhübel wurde von dem bekannten akademischen Bildhauer Schwantner aus Trautenau gestaltet. Der Steinblock stammte aus Schlaney. Der Preis belief sich auf 34 000 Kc. Sie wurden durch freiwillige Spenden und den Ertrag von Theateraufführungen aufgebracht. Zur Errichtung wurde der alte Brunnen auf dem Ringplatz adoptiert. Die Denkmalenthüllung fand am 26. 8. 1928 statt.


Enthüllung des Kriegerdenkmals in Gießhübel am 26.8.1928

Um 10 Uhr war auf dem Ringplatz eine Feldmesse mit Ansprache, um 2 Uhr nachmittags eine kirchliche Einweihung. An dieser Feier beteiligten sich viele Vereine, auch aus Deutschland.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Kriegerdenkmal von Tschechen abgerissen. Die Bruchstücke sollen um den Brunnen und im Jirku-Garten vergraben worden sein. Die Tafeln mit den Namen der Gefallenen will jemand im Alten Rathaus unter verschiedenem Gerümpel gesehen haben.

Der ehemalige Mittelpunkt des Ringplatzes am 9.5.2003

Zum Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege und der Jahre 1945 / 46 wurde im geschützten Raum der Kirche 1994 eine schwarze Marmortafel angebracht und am 2.9.1994  nach einem feierlichen Gottesdienst von Bischof Otcenasek (Königgrätz) eingeweiht.

Seit Mai 2005 ist in der Biete wieder Wasser. Aus dem Block in der Mitte, auf dem früher das Kriegerdenkmal stand, fließt es aus vier Rohren in den Brunnen. Oben auf dem Block steht ein Gefäß mit Pflanzen. Um die Biete herum wurden Bänke aufgestellt.

Liste der Kriegsopfer 1939 - 1945

45 Gefallene:
 

Nachname

Vorname

Geburts-Datum

Alte HNr.

gest. am

gest. in

Böhm

Anton

12.03.1918

UG 66

gefallen

unbekannt

Bosch

Josef

07.09.1914

UG 40

26.9.1941 gefallen

Ostfront

Doleschal

Josef

16.12.1916

OG 1

19.4.1942 gefallen

Russland

Feist

Ferdinand

.1885

ST 35

gefallen

unbekannt

Grimm

Ferdinand

05.01.1915

UG 12

.1941 gefallen

Russland

Grimm

Alfred

21.09.1912

ST 115

31.1.1945 gefallen

Ostfront

Gruß

Johann

04.01.1915

ST 76

8.9.1942 gefallen

Westfront

Hartmann

Theodor

07.11.1910

ST 21

1.1.1942 gefallen

Russland

Herzig

Emil

09.01.1927

UG 17

Febr.1945 gefallen

Lauban/Schles.

Hrusa

Franz

10.08.1924

ST 129

12.7.1943 gefallen

Russland

Jirku

Erwin

23.09.1923

ST 19

25.7.1943 gefallen

Orel/Russland

Laschtowitz

Johann

.1921

UG 71

17.2.1943 gefallen

Ostfront

Lemfeld

Franz

16.08.1920

UG 1

.1940 gefallen

Frankreich

Lemfeld

Josef

12.12.1919

ST 56

20.10.1941 gefallen

Russland

Linke

Franz

03.04.1921

OG

.1944 gefallen

unbekannt

Martinek

Robert

02.06.1915

ST 113

Aug.1943 gefallen

Russland

Matje

Richard

05.10.1925

ST 118

Juli .1945 gefallen

Ostfront

Migula

Siegfried

23.06.1916

UG 37

28.2.1939 gefallen

bei Modlin/Polen

Migula

Richard

04.06.1913

ST 111

17.10.1941 gefallen

Demjansk/Russld.

Migula

Erdmann

21.07.1920

ST 111

10.8.1944 gefallen

Jassy/Rumänien

Migula

Oskar

20.01.1913

ST 145

26.2.1942 gefallen

Rohow/Russland

Moschnitschka

Franz

30.06.1906

OG 96

31.5.1943 gefallen

Russland

Pabel

Ernst

31.05.1923

OG 119

Juni 1942 gefallen

Ilmensee/Russld.

Pabel

Johann

26.12.1915

OG 119

Febr.1945 gefallen

bei Breslau

Pohner

Erwin

09.11.1923

ST 61

.1943 gefallen

Russland

Ratmann

Anton

.1912

OG 53

17.11.1941 gefallen

Russland

Reichert

Karl

?

ST 91

.1941 gefallen

Westfront

Scheftner

Erhard

16.01.1919

ST 15

21.5.1940 gefallen

Belgien 

Schwarz

Gottlieb

26.08.1911

ST 104

6.2.1942 gefallen

Ostfront

Stepan

Anton

29.05.1908

UG 11

12.11.1943 gefallen

bei Minsk/Ostfr.

Stonjek

Adolf

05.06.1919

OG 21

.1943 gefallen

Russland

Stonjek

Johann

?

ST 98

02.03.1944 gefallen

Russland

Stonjek

Gustav

20.05.1925

ST 144

11.01.1945 gefallen

Ostfront

Stonjek

Josef

22.09.1910

UG 32

1944 gefallen

Russland

Urban

Eduard

11.08.1909

OG 74

10.9.1943 gefallen

Russland

Utz

Johann

18.02.1904

OG 2

.1945 gefallen

Ostfront

Veit

Herbert

08.02.1920

ST 113

.1941 gefallen

Russland

Wolf

Wenzel

12.05.1914

OG 47

.1945 gefallen

in Görlitz

Wolf

Franz

03.05.1920

UG 36

5.4.1944 gefallen

Lyon/Frankreich

Wondrejz

Fridolin

17.08.1896

OG 19

.1944 oder 45 gefallen

unbekannt

Wondrejz

Ferdinand

11.02.1920

ST 71

.1944 gefallen

Russland

Wondrejz

Franz

15.11.1913

ST 71

.1943 gefallen

Russland

Wondrejz

Erhard

14.12.1908

OG 28

.1944 gefallen

Russland

Wondrejz

Adolf

12.12.1907

OG 117

14.9.1944 gefallen

Italien

Zeuner

Adolf

29.08.1907

OG 128

17.3.1945 gefallen

südl. v. Breslau

8 als Soldat Verstorbene
 

Nachname

Vorname

Geburts-Datum

Alte HNr.

gest. am

gest. in

Feist

Franz

14.03.1921

UG 52

30.1.1945 als Soldat

Wiener Neustadt

Landgraf

Hermann

07.04.1913

ST 57

8.5.1945 als Soldat

Frankreich

Otte

Franz

03.02.1925

OG 82

1.4.1945 als Soldat

Sennelager

Pribyl

Josef

04.12.1921

ST 137

28.5.1943 als Soldat

im Lazarett?

Schafranek

Erich

15.05.1927

ST 123

10.5.1945 als Soldat

Greiz

Schintag

Albin

24.01.1903

ST 2

14.8.1944 als Soldat

Rumänien 

Staratschek

Anton

24.12.1916

UG 60

13.9.1939 als Soldat

Polen

Wondrejz

Edi

17.12.1910

ST 140

.1942 als Soldat

Frankreich

34 Vermisste
 

Nachname

Vorname

Geburts-Datum

Alte HNr.

 

 

Ascherl

Franz

?

ST 51

.1944 vermisst

Rumänien

Branse

Albin

18.10.1908

UG 63

3.8.1943 vermisst

Ostfront

Elsner

Georg

23.04.1924

OG 106

.1944 vermisst

Ostfront

Elsner

Alfred

31.08.1919

OG 106

.1945 vermisst

Ostfront

Elsner

Gustav

04.10.1893

OG 106

27.3.1944 vermisst

Russland

Hejzlar

Josef

10.01.1904

UG 73

April .1944 vermisst

bei Königsberg

Herzig

Johann

24.12.1911

UG 34

15.1.1942 vermisst

Russland

Jarosch

Franz

10.10.1908

OG 81

18.2.1945 vermisst

bei Danzig

Linke

Anton

31.12.1904

ST 114

31.12.1944 vermisst

Polen

Linke

Johann

14.08.1907

UG 72

11.1.1944 vermisst

Russland

Mach

Georg

05.10.1925

ST 54

.1945 vermisst

Ostfront

Meier

Franz

04.07.1897

OG 102

Jan.1945 vermisst

Polen

Moschnitschka

Johann

25.10.1918

OG 96

Juni .1944 vermisst

Ostfront

Moschnitschka

Josef

25.12.1912

OG 96

Jan.1945 vermisst

bei Krakau

Netik

Franz

06.06.1910

UG 67

.1945 vermisst

Ostfront

Pohl

Josef

15.09.1902

UG 70

Okt.1945 vermisst

Ostfront

Rasel

Wilhelm

26.09.1918

ST 136

. 1945 vermisst

Ostfront

Schafranek

Erwin

16.04.1922

ST 123

2.11.1942 vermisst

Ostfront

Schmidt

Rudolf

25.09.1903

ST 69

.1943 vermisst

Russland

Schmoranz

Josef

22.08.1910

OG 74

Jan.1945 vermisst

Ostfront

Schmoranz

Franz

19.02.1915

OG 125

März.1945 vermisst

Ostfront

Schramm

Emil

26.04.1901

ST 114

8.8.1944 vermisst

Jassy/Rumänien

Schramm

Gottfried

.1914

OG 45

.1944 vermisst

Russland

Stepan

Willi

25.08.1916

UG 11

23.6.1944 vermisst

Ostfront

Stiller

Franz

.1894?

ST 102

März.1945 vermisst

Ostfront

Stonjek

Leopold

23.06.1925

OG 1

.1945 vermisst

Ostfront

Stonjek

Rudolf

23.07.1900

ST 130

.1945 vermisst

Jugoslawien

Swetlik

Erwin

21.03.1925

UG 68

.1944 vermisst

Ostfront

Urban

Ferdinand

21.12.1924

ST 68

3.9.1943 vermisst

Russland

Urban

Walter

26.11.1915

ST 68

3.3.1945 vermisst

bei Breslau

Vogel

Adolf

?

UG 6

vermisst

unbekannt

Wolf

Hermann

26.04.1920

ST 97

8.3.1945 vermisst

bei Breslau

Wondrejz

Edmund

06.04.1904

ST 137

Febr.1945 

Ostfront

Wondrejz

Helmut

.1927?

UG 6

.1945 vermisst

unbekannt

 

Quelle: Gedenkbuch für die Kriegsopfer aus Gießhübel
Archiv des VdA in Waldkraiburg

.