Die Wünschelrute

Ein Unter-Gießhübler Bürger, namens Stonner, besaß eine Wünschelrute, mit deren Hilfe er Schätze heben konnte. Nach seinen Angaben musste solche Rute folgenden Entwicklungsgang mitmachen: Sie konnte nur aus einem Birkenreis mit drei Zweigen, die alle drei in einem Jahr zusammengewachsen waren, hergestellt werden. Dieses Reis musste längere Zeit auf dem Grabe eines Junggesellen gelegen haben und unter einem Kreuzwege vergraben gewesen sein. Schließlich sollte erst ein schwarzer Kater mit ihr solange gepeitscht werden, bis er tot war. Jetzt erst konnte die Wünschelrute ihre volle Kraft entfalten.

Leopold Dumek