Das grüne Männchen

In dem ehemaligen Armenhause in Gießhübel lebte einst ein Schuster. Dieser ging einmal um 12 Uhr nachts nach Hause. Da begegnete er in der Nähe seiner Heimstätte einem grünen Männchen. Er hatte schon oft von ihm gehört und wusste, dass es die Gewohnheit hatte, während der Nacht Grenzsteine zu versetzen und auf diese Weise die Leute zu ärgern. Das Männchen trug auch jetzt wieder einen Grenzstein und sprach: "Was tu ich mit dem Steine, wo leg ich ihn nun hin?" Da rief ihm der Schuster zu: "Du tomm(e)r Ka(r)l, Wu d‘ a hargenumma host, da(r)t tu a wieder hie!" Mit den Worten: "Jetzt bin ich erlöst!" verschwand das Männchen und die Grenzsteine blieben von nun an unverrückt.

Leopold Dumek